Kürzlich hörte ich eine Botschaft von Tony Evans: „Wenn wir viele Kämpfe und Herausforderungen haben, sollen wir mehr beten, und wenn wir viele Freuden und gute Zeiten haben, sollen wir Gott mehr loben. In guten oder schlechten Zeiten sollten wir immer und die ganze Zeit mit Gott sprechen.“ Seine Predigt hat mich wirklich herausgefordert. Ich glaube, mir fällt das Leben hier so schwer, weil ich so wenig mit Gott rede und immer wieder versuche, Dinge alleine zu machen.
Mir wird bewusst, wie sehr ich nach Befriedigung anderswo als bei Gott selbst suche. Aber es gibt Hoffnung. Gott ist in unserem Leben am Werk und vielleicht kann ich eines Tages in mehr Loben anstatt mich zu beschweren? Ich weiß es nicht.

Diese letzten Wochen und Monate waren geprägt vom Tod von Menschen, die ich hier in Kovol und zu Hause in Deutschland kenne. Meine beiden Großväter sind erst vor kurzem gestorben und jetzt auch meine liebe Tante. Ich vermisse meine Familie in diesen Zeiten besonders und ich wünschte, ich könnte bei ihnen sein. Ich finde es sehr tröstlich zu wissen, dass meine Großväter und meine Tante es jetzt genießen, mit Gott, ihrem Vater, zusammen zu sein, weil sie glaubten, dass Jesus für sie am Kreuz gestorben ist, um all ihre Sünden zu bezahlen, und dann das er auferstanden ist und den Tod besiegt hat. Ich weiß, dass ich sie wiedersehen werde, wenn ich diese Erde verlasse, entweder wenn ich sterbe oder wenn Jesus zurückkommt. Tragischerweise fehlt dem Volk von Kovol dieser Trost angesichts des Todes.

Es war besonders hart, eine Frau direkt neben unserem Haus sterben zu sehen. Sie wurde schwerkrank aus einem anderen Dorf zu uns getragen. Bevor sie starb, sagte sie immer wieder zu mir: „Du wirst mich aufrichten, du wirst mich aufrichten, mir helfen…“ Als ich sie sah, glitt sie schon weg, aber diese geflüsterten Worte kamen klar und sie wusste das sie sprach mit dem weißen Missionar, von dem sie hoffte, dass er die Magie anwenden würde, um sie zu heilen. Sie starb in der Nacht. Ich erinnere mich noch so deutlich an ihre bettelnden Augen, aber wir hätten nichts tun können. Es war zu spät für die Medizin, die ich ihr gab, um sie zu heilen. Wir alle fanden es wirklich schwer zu wissen, dass wir auch mit dem, was wir tun können, begrenzt sind. Auch zu sehen, wie die kleinen Kinder dieser Mama ohne ihre Mama nach Hause gingen, war hart, da wir sie ein wenig kennen lernten. Ihr stillendes Baby war auch sehr krank und hatte wahrscheinlich eine Lungenentzündung. Aber wir konnten ihm Antibiotika geben, bevor sie zurückgingen. Hoffentlich geht es ihm jetzt gut. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schwer das für diese ganze Familie ist.

Viele andere in Kovol sind und waren in letzter Zeit krank, einige haben wir geholfen, einige haben wir nie gesehen oder gekannt. Ein anderer älterer Mann in unserem Dorf ist erst kürzlich an einer chronischen Krankheit gestorben. Wir gingen alle zur Beerdigung (obwohl nur unsere Männer bis zum Ende blieben, da es dunkel wurde). Alle verwandten Clans kamen und drückten ihr Beileid aus und brachten Essen, das zu einer Mahlzeit für alle dort wurde. Wir saßen alle zusammen, erzählten Geschichten von ihm und wie er starb. Einige gingen in ein Haus, um die Leiche zu sehen, und weinten dort. Als wir dort waren, gab es nicht viel Gejammer, aber das könnte im Busch passiert sein, als er starb. Als dann alle Verwandten, die es zur Beerdigung schaffen konnten, aus den verschiedenen Dörfern auftauchten, bauten sie einen Sarg für den Leichnam, gruben ein Loch und legten ihn dort hin. Sie waren fertig, als es draußen dunkel war.

Am nächsten Tag nach seinem Tod versuchten sie herauszufinden, warum er gestorben ist und was schief gelaufen ist. Wir haben hier weder ein Krankenhaus noch eine Hilfsstation. Wir haben hier keine Schule, wo sie Medizin lernen könnten. Ihnen wurde von ihren Vorfahren gesagt, dass die Sünde / das Fehlverhalten von jemandem Krankheit oder Tod verursacht. Sie müssen also herausfinden, was oder wer dies verursacht hat. Sie wissen auch nicht, wohin die Person gehen wird, wenn sie stirbt. Es scheint gemischte Überzeugungen zu geben. Aber wir kennen sie noch nicht alle.

Ich freue mich darauf, mit ihnen die Hoffnung zu teilen, die wir auf das ewige Leben haben, und die Gewissheit, dass wir an diesem wunderbaren Ort, den Gott vorbereitet hat, gehen koennen, wenn wir glauben das Jesus fuer unsere Suenden bezahlt hat. Dann koennen wir für immer bei Gott sein. Ich kann es kaum erwarten, bis wir das Sprach- und Kulturstudium abgeschlossen haben, damit wir ihnen Lesen und Schreiben beibringen können und dann ihnen erzaehlen, dass Jesus für sie gestorben ist und dass er der Weg zum ewigen Leben bei Gott ist! Deshalb sind wir hier und deshalb wollen wir noch viele Jahre dabei bleiben.

Kategorien: German

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