Das Ziel unseres Dienstes ist es eine reife. volkseigene Gemeinde unter dem Kovol Stamm aufzubauen. Was bedeutet überhaupt eine reife Gemeinde? Wie würde man sie beurteilen? Wann weiss man, wann man fertig ist? Welche Schritte müssen wir gehen um dieses Ziel zu erreichen? Dies sind bedeutende Fragen und NTM hat etwas entwickelt, was sie als ein “Modell einer reifen Gemeinde” bezeichnen, welches aus vier Perspektiven besteht, mit denen man die Reife einer Gemeinde bestimmt.

Das Modell einer reifen Gemeinde

  1. Gottes Wort für die Gemeinde
  2. Das Gemeindeleben
  3. üngerschaft in der Gemeinde
  4. Die Identität der Gemeinde

Wir wollen jeden Aspekt der Reihe nach beleuchten.

Gottes Wort für die Gemeinde zielt darauf, dass Gottes Wort die Kultur durchdringt und beschäftigt. Gottes Wort dringt ein in eine Kultur durch reife Gläubige als Vorbild für das christliche Leben, eine getreue Übersetzung der Schriften und das Lehren der Schrift. Dies gestattet einer Kultur sich mit Gottes Wort zu beschäftigen – das bedeutet es zu betrachten, zu hören und darauf im Glauben zu antworten.

Diese kurze Definition hat Einfluss darauf, wie wir Mission in einer neuen Kultur bewerkstelligen. Die Hauptbestandteile unserer Arbeit werden die Bibelübersetzung und der Unterricht sein, während wir unter den Leuten wohnen, die wir erreichen wollen.

Ziele für Gottes Wort für die Gemeinde

  1. Die Gläubigen werden Gottes Wort schätzen als Seine Überlieferung der Wahrheit, und von daher als ihre vollständige, letzte und absolute Autorität. Die Gläubigen werden in ihrer “Herzenssprache” über das gegengeprüfte Neue Testament (zusammen mit einigen Teilen des Alten Testaments, die für den biblischen Unterricht gebraucht werden) verfügen.
  2. Alle Gläubigen – egal welchen Alters, sozialem Stand oder Geschlecht – werden die Gelegenheit haben lesen und schreiben zu können und so ihre Kenntnisse zu verbessern, dass sie in der Lage sind Gottes Wort zu lesen und eine aktive Rolle in Bezug auf das Gemeindeleben einzunehmen, welche Fähigkeiten im Lesen und Schreiben erfordert.
  3. Die Gemeinde wird Zugang haben zu einem “Bibellehrgang” haben, der aus hochwertigen, gedruckten Kopien von allem, was sie gelehrt wurden besteht. (Der Lehrgang würde den Chronologischen Bibellehrgang und andere Materialien enthalten, mit den wichtigsten Lektionen, die von den Gemeindebauern gelehrt wurden.)
  4. Einige in der Gemeinde werden fähig sein, die Bibellektionen zu erweitern, indem sie weiteres Material selbst erarbeiten.
  5. Die Gemeinde wird Zugriff auf eine Grundlage der Wahrheit haben, die systematisch (chronologisch) in ihrer Sprache und ihrer Kultur entsprechend gelehrt wurde. Sie werden die Bereitschaft und Fähigkeit haben, die Grundlage der Wahrheit richtig zu interpretieren und anzuwenden in ihrem eigenen kulturellen Umfeld; sodass sie ermutigt werden, Fehler zu korrigieren und Irrtümern entgegen zu treten.
  6. Die Gemeinde wird die Möglichkeit haben, gedruckte Kopien der Bibellektionen zu erhalten, Lese- u.Schreibmaterialien und übersetzte Bibeltexte, sobald der Bedarf dazu aufkommt, egal ob die Materialien von ihnen selbst entwickelt werden oder von den ursprünglichen Gemeindebauern.

Letztendliches Ziel ist, dass eine reife Gemeinde gute Mittel hat (wie ein Neues Testament und Lehrgänge) in ihrer Sprache, aber auch eine positive Haltung zu diesen Materialien hat – sie sollten sie gebrauchen und wertschätzen. Als Missionare erkennen wir, dass es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr unsere Angelegenheit ist, sondern Gottes Werk! Wir können übersetzen, lehren und ermuntern, aber eine reife Gemeinde ist letztendlich Gottes Werk innerhalb der Volksgruppe.

Im Leben der Gemeinde geht es um ihrer Form und Struktur. Eine reife Gemeinde muss von alleine und selbstständig einige Strukturen (z.B. wie Gemeindestunden ablaufen) entwickeln und aufrecht erhalten. Wenn die Gläubigen unter der Leitung des Heiligen Geistes agieren, wird die Gemeinde, so wie sie ist, perfekt in die Kultur der Umgebung passen. Das ist ein anderer Ansatz, als den Leuten einfach zu sagen: „ Die Gemeinde muss so aussehen, ihr müsst dieses Material und diesen Namen nutzen“.

Wenn wir speziell an Papua Neuguinea denken, entdecken wir viele Strukturen die weitergeben worden sind und die routinemäßig befolgt werden. Wir möchten nicht, dass die Gemeinde Dinge auf eine bestimmte Art und Weise tut, nur weil das die Missionare gesagt haben oder weil es immer so gehandhabt worden ist. Das kennzeichnet keine reife Gemeinde (und auf der anderen Seite muss eine Gemeinde auch nicht alles ändern, nur weil es was neues sein muss!)

Ziele für das Leben Gemeinde

  1. Die Gemeinde soll geistliche Reife und Beständigkeit ausstrahlen und gleichzeitig ein Verlangen nach kontinuierlichem Wachstum in allen Bereichen des Lebens eines Christen haben. Die Motivation und das Fundament für Wachstum soll ein tiefes Verständnis von Gottes Gnade und der Identität des Gläubigen in Christus sein.
  2. Die Gemeinde wird wissen wie man biblische Prinzipien anwendet, um auf jedes größere Dilemma, dem sie als Kind Gottes in ihrer Gesellschaft (ihrem Umfeld/ ihrem Dorf) begegnen, sozialverträglich angemessen reagieren.
  3. Die Gläubigen werden untereinander und gegenüber anderen konkrete Beweise für Liebe und Großzügigkeit erbringen. (Es wird einen Prozess geben, in dem die Kirche sich um jemanden kümmert, der wirklich in Not ist, einschließlich derer, die Hilfe benötigen, weil sie sich zu Gottes Werk verpflichtet haben.)
  4. Die Gemeinde wird sich sowohl zu geplanten als auch zu informellen Zeiten versammeln. (Es wird laufend geprüft, wo, wie oft und zu welchem ​​Zweck man sich trifft. Es werden Anpassungen vorgenommen, um die kulturelle Situation zu einem bestimmten Zeitpunkt oder an einem bestimmten Ort anzupassen und gleichzeitig die Einheit, den Anbetung und die Lehre von Gottes Wort zu fördern.)
  5. Es wird eine zweite Generation von Gläubigen geben, die echte Zeichen des geistlichen Lebens und Wachstums zeigen, und es wird den Wunsch und die Fähigkeit geben, die Wahrheit an andere weiterzugeben, wenn sie alt genug werden, um es zu verstehen.
  6. Die Gemeinde wird Verantwortungsbewusstsein und Wissen darüber beweisen, wie man Evangelisation und Gemeindegründung fördert. Neue Gemeindegründungsbemühungen werden stattfinden, wenn die Gemeinde die Notwendigkeit erkennt und dies unterstützt und überwacht.

In der Jüngerschaft in der Kirche geht es darum, wie eine Gemeinde Gottes Wort nimmt und es formell und informell im Kontext von Beziehungen anwendet. Wir moechten das jeder Einzelne mit seinen von Gott gegebenen Gaben zum Nutzen der Gemeinde einsetzt. Ein wesentlicher Teil davon ist auch das Anlernen von Leitern, die in der Lage sind andere zu lehren.

Ziele für die Jüngerschaft der Gemeinde

  1. Jüngerschaft wird zunehmend Teil der Struktur des Gemeindelebens sein und wird aufgrund von zwei verschiedene Gruppen in der Gemeinde möglich sein; diejenigen die gerne Hilfe in Anspruch nehmen möchten und diejenigen, die im Wandel des Glaubens voraus gegangen sind, sind bereit, denjenigen zu helfen, die nachkommen.
  2. Obwohl ein Grossteil der Jüngerschaft informel ablaufen wird, werden Bibellehrer und Leiter auf einem festen „Weg“ entlang angeleitet, um sicherzustellen, dass sie das spezifische Training und die Ausrüstung bekommen um zu lehren und zu leiten.
  3. Die Gemeinde wird anerkannte Leiter haben. Sie werden den Wunsch und die Begabung haben zu lehren und die Schafe in ihrer Fürsorge  zu hüten, verbleibende Bereiche des Synkretismus zu erkennen und zu behandeln, mit der Sünde in der Gemeinde zu kämpfen (mit dem ultimativem Ziel der Wiederherstellung), Jünger machen, und dann andere und ihre Gaben erkennen (inklusive Gemeindeleiterschaft).

In der Identitaet der Gemeinde geht es sowohl darum wie eine Gemeinde sich selbst sieht als auch wie sie von aussen betrachtet wird. Wie eine Gemeinde sich von innen betrachtet, bedeutet, dass die Gläubigen verstehen, wer sie in Christus sind und wer sie zusammen als ein Leib von Gläubigen sind. Von ausserhalb betrachtet bedeutet, wie die Gesellschaft die Gemeinde sieht, was sie ist, warum sie existiert und wie man sie in der Andersartigkeit sieht.

Ziele für die Identität als eine Gemeinde

  1. Die Gemeinde wird ein ausgewogenes Bild ihrer Identität gewinnen, das auf einem Verständnis des Charakters Gottes und der Position des Gläubigen in Christus beruht. Die Gläubigen werden ein funktionales Verständnis für die Dinge haben, die die Gemeinde zu einer eigenständigen Einheit in ihrer Gesellschaft und in der Welt machen.
  2. Die Gläubigen werden ein gewisses Maß an Verständnis für das Privileg beweisen, Teil eines Körpers von Gläubigen zu sein, und für den Schutz und die geistige Versorgung, die in diesem Körper zu finden sind.
  3. Die Gläubigen werden alle möglichen Schritte unternehmen, um ihre Position innerhalb der Gesellschaft zu klären – um zu kommunizieren, wer sie sind, wofür die Gemeinde ist und um diesbezügliche Missverständnisse auszuräumen.
  4. Es werden Grundlagen für die Gemeinde geschaffen, um zu lernen, wie man mit Beziehungen umgeht:
    • unter sich als lokale Gläubigen
    • mit NTM, als ursprüngliche Gemeindegründungsagentur
    • mit anderen Stammeskirchen (von NTM oder anderen gegründet)
    • mit nationalen / städtischen Gemeinden – evangelische und andere
    • mit verschiedenen Ebenen von Regierungsbehörden
  5. Die Gläubigen werden zunehmend erkennen, welche Rolle sie bei der Erfüllung des grossen Auftrages haben, und sie werden die Bereitschaft zeigen, weiterhin Schritte des Glaubens zu unternehmen, die über die Grenzen ihrer Verantwortung hinausgehen könnten.

Aus diesen vier Perspektiven bekommen wir ein Bild davon, wie eine reife Gemeinde aussieht und welche Schritte wir unternehmen müssen, um mit Gottes Hilfe dorthin zu gelangen.

Was dies für die Kovol-Arbeit bedeutet

Für das Missionsteam und für die Kovol Leute bedeutet dies:

  • Lernen der Kovol-Sprache auf hohem Niveau
  • Alphabetisierung in der Kovol-Sprache
  • Übersetzen der Schrift in die Kovol-Sprache
  • Unterrichten der Schrift in der Kovol-Sprache
  • Fokusierung des Trainings und Lehrens von zuverlaessigen gläubigen Männern und Frauen, die das Gelernte weitergeben können
  • Mitgehen mit den Kovol Leuten durch den Prozess der Gründung und Fortführung einer Gemeinde
  • Ernennung trainierter Ältester, die für diese Arbeit qualifiziert und geeignet sind

Über diese Dinge zu schreiben ist einfacher und sauberer als sie tatsächlich zu tun, aber es ist möglich.