Es ist wirklich gut, zurück bei unseren Freunden aus Kovol zu sein. Trotzdem sie dieser Tage wirklich sehr beschäftigt sind, legen sie neue Gärten an und graben Wurzeln aus, die sich im letzten Jahr gepflanzt haben. Daher sind nicht viele Leute da. Aber sie kommen immer wieder vorbei, um eine Arbeitspause zu machen oder uns mit der Sprache zu helfen. Philip plant diese Woche für zwei Tage einen Arbeitsausflug zu machen. Sie werden große Bäume und Büsche schneiden um neues Gartenland anzulegen. Dies ist eine gewaltige Arbeit, die sie normalerweise gemeinsam tun, und sich so gegenseitig aushelfen.
Wir hatten einen wunderbaren verlängerten Urlaub auf unserer Missionsstation. Wir mussten ihn wegen Philips Zähnen verlängern. Vielleicht war es das Zuckerrohr aus Kovol, das vier seiner Zähne beschädigte? =) Wer weiss. Aber wenn wir zurückschauen, sind wir dankbar für die zusätzliche Zeit, die wir in Goroka hatten, da sie uns auf vielerlei Weise half, uns vom Stress des vergangenen Jahres zu erholen und es half auch Louis, über den Verlust seines geliebten Freundes Oscar hinwegzukommen. Er war nicht mehr derselbe, nachdem Oscar gegangen war und er schien sehr deprimiert zu sein. Nun, nachdem wir wieder in Kovol sind, haben wir Freddy, eine deutsche Freundin bei uns. Sie möchte uns mit unseren Kindern helfen, sodass Philip und ich mehr Zeit ins Sprachelernen investieren können.
Sie ist nicht nur für uns eine solche Freude und ein Segen, sondern besonders auch für Louis. Er ist überglücklich, dass sie hier ist. Wenn sie uns in ungefähr drei Wochen verlässt, kommen unsere Mitarbeiter mit ihren vier Jungen. Dann wird Louis wieder Spielkameraden aus dem Westen haben.
Eine traurige Nachricht erfuhren wir als wir zurückkamen: Zwei Leute waren gestorben. Ein Todesfall war ein Baby mit einer schrecklichen Infektion, das ich vorher behandelt hatte. Diese Infektion ist wieder aufgetreten während ich weg war und das kleine Kind starb. Es ist schwer die Eltern damit leiden zu sehen und es nicht möglich ist, viel mit ihnen darüber zu sprechen, weil es nicht ihre Gewohnheit ist. Eine andere ältere Frau starb alleine in ihrem Gartenhaus. Sie besuchte uns regelmäßig von weit weg und brachte uns sogar wilde Eier zum essen.
Ich konnte die Schiene des jungen Mann entfernen, der sich das Bein gebrochen hatte. Er schien enttäuscht zu sein, dass es ihm nicht sofort möglich war wieder perfekt zu gehen, sondern dass er üben muss, dass sein Bein jetzt wieder kräftig wird. Das Gute ist, dass es so scheint, dass es gut zusammengewachsen ist.
Timon scheint dieses Mal Schwierigkeiten mit der Rückkehr nach Kovol zu haben. Er wollte bis gestern nicht von meiner Seite weichen. Sogar Kochen war eine schwierige Angelegenheit. Aber hoffentlich gewöhnt er sich wieder besser an die Umstellung.
Einerseits ist es so gut, zurück zu sein, andererseits merkt man, wie schwer das Leben im Busch ist und wie anders die Leute sind. Manchmal ist es mühsam nur eine normale Unterhaltung zu haben, weil sie Angst haben, etwas Falsches zu sagen. Und dies immer noch, nachdem wir schon über ein Jahr in Kovol leben. Meine Kinder finden auch schwer Kontakt, weil sie merken wie anders diese Kinder sie behandeln. Hoffentlich genießen sie eines Tages besser zusammen zu spielen. Vielleicht gelingt Stouss‘ Kinder das zusammen spielen mit den Kovolkindern und unseren Kindern =).
Wir wissen nicht, ob es hier Corona gegeben hat. Aber ich frage mich, ob Typhus sich hier verbreitet? Wir sehen viele Kinder mit hohem Fieber, das mehr als zwei Wochen anhält, und die Krankheitsmuster lassen uns an Typhus denken. Aber wir sind uns nicht sicher.
Von einem anderen Kind, das während unserer Abwesenheit krank war, wird angenommen, dass es krank wurde, weil ’sie nicht auf uns uns gehört haben‘. Deshalb versuchten sie sich bei uns zu entschuldigen. Das ist ihr normales Denken. Krankheit hat einen Grund. Sie müssen herausfinden. was es ist. Sie müssen mit jedem einig sein, andernfalls passieren Dinge. Deshalb ist es eine gute Kovol Sitte, Betelnuss und Tabak zu teilen und nach Möglichkeit mit jedermann in Frieden zu sein. Eine schlechte Sitte in Kovol ist, zu stehlen und wenn man ‚herumschlaeft‘. Das verdient nach ihrer Meinung den Tod und das lehren sie ihren Kindern.
Ooh Sprache ist wie ein Riese und ohne Gottes Gnade werden wir sie nie lernen. Ich bin so froh, dass Gott derjenige ist, der uns hier eingesetzt hat und uns hilft. Auch bin ich so dankbar für unser wunderbares Team. Hoffentlich sehen wir die Familie Stouss bald wieder.
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