Wir werden in ein paar Tagen zu einem Heimataufenthalt in unsere Heimatländer gehen. Und meine
Gefühle fahren Achterbahn. Ich kämpfe sogar mit mir wie ich diesen Blog benennen soll. ’Was fühle ich
beim Gedanken nach Hause zu fahren?’ oder ’Was fühle ich beim Gedanken das Zuhause zu verlassen?’
Versteh mich nicht falsch. Deutschland ist in irgend einer Art ein zuhause, dort sind die Menschen, die ich
liebe, Familie, Freunde … aber Kovol ist auch unser zuhause geworden. Seit 2008 bin ich herumgezogen,
lebte in verschiedenen Gästehäusern, und hier in Kovol habe ich nicht die längste Zeit verbracht, aber
dies ist auch ein Ort, den wir als den unseren bezeichnen können. Die Frage ’Wo ist zuhause?’ wird
für Philip noch komplizierter. Seine Mama ist in Kansas USA aufgewachsen, sein Vater kommt von
den Faröer Inseln, Philip selbst wurde in Papua Neuguinea geboren und ist dort aufgewachsen. Er hat
sowohl die dänische als auch die amerikanische Staatsbürgerschaft und hat eine deutsche Frau. Seine
Familie wohnt jetzt in Nebraska. Was denkst Du, was sein zuhause ist?

Ich möchte euch einen kleinen Einblick geben, was ich fühle. Meine Gefühle sind zweigeteilt. Ich freue mich wirklich riesig meine Familie in Deutschland zu sehen, Freunde und Unterstützer. Aber mein Herz ist auch schwer, wenn ich den Leuten, die ich liebe und mit denen ich zweieinhalb Jahre verbracht habe, auf Wiedersehen sagen muss.
Freunde für die ich mich eingesetzt habe und ein gutes Stück ihre Sprache gelernt habe. Aber es ist
sogar noch mehr. Meine Mitarbeiter sind auch meine Freunde und Familie, die ich hier habe. Wir sind
zusammen durch einige schwere Dinge gegangen, aber auch wirklich gute, freudige Dinge. Das sind
diejenigen, die uns besser verstehen, als vielleicht irgendeiner hier auf der Erde, sie kennen auch viele
unserer Fehlschläge und Unzulänglichkeiten und sie lieben uns dennoch. Sie sind erstaunliche Freunde,
Mitarbeiter, Familie und Gemeinde für uns. Sie zurückzulassen ist ebenso schwierig. Gerdine, Stacie
und ich studierten wöchentlich die Bibel, unsere Kinder spielten fast täglich miteinander. Manchmal
möchte ich einfach weinen. Ein anderes Mal freue ich mich riesig darauf, meine ganze Familie zu sehen, langjährige Freunde und die Gemeinde, in der ich aufgewachsen bin. Ich bin so froh über Philips
Liebe und Gnade und Geduld mit mir während dieser Zeit. Er hat eine Menge zu ertragen mit seiner
emotionalen Frau.


Gerade jetzt versuchen wir Auf Wiedersehen zu sagen und letzte Erinnerungen an Kovol zu machen,
während wir unsere Reise nach Deutschland vorbereiten. Einige dieser Abschiede beinhalten Übernachtungen mit unseren Kindern im Haus unserer Mitarbeiter, Kaffee/Tee Zeit für unser Frauenbibelstudium, eine letzte Mahlzeit mit einigen unserer Landbesitzer zu kochen, ’Film Zeit’, in der wir etwas wie den Planeten Erde unseren Kovol Freunden als ein Team zeigen, und um so viel wie möglich Zeit mit unseren Kovol Freunden zu verbringen.

Zur selben Zeit bereiten wir unsere Kinder auf diese Veränderungen vor. Timon wird es extrem schwierig finden, ’neue Dinge’ aufzunehmen. Er war vielleicht drei Monate alt, als er Deutschland verließ und nun ist er fast drei Jahre alt. Wenn er vor Familie, Kusinen und Freunden scheu ist, auch wenn wir ihm Bilder von ihnen gezeigt haben, bitte versteht es. Dies ist alles sehr sehr neu für ihn. Beide wissen es nicht wirklich, wie es ist mit einem Zug zu fahren, richtige Ampeln zu sehen (sie kennen sie aus Büchern), befahrene Strassen zu sehen … oh und sie kennen nicht viele Kaufhäuser. Sie waren sehr traurig als unser selbstgemachtes Joghurt vor ein paar Tagen zu Ende ging. Louis sagte: Wir sollten dieses Joghurt zum Opa in Deutschland bringen. Ich musste ihm erklären, dass Opa in Deutschland sehr viel mehr Möglichkeiten hat, Joghurt zu bekommen und sie sind leckerer als die, die wir haben. Dann wollte er sein altes, ausgebleichtes Handtuch mit nach Deutschland nehmen. Deshalb erzählte ich ihm, dass wir nicht alles nach Übersee bringen können. Deshalb können wir ihm möglicherweise ein neues ‚Paw Patrol‘ Handtuch kaufen. Das war für beide Kinder sehr aufregend. Timon erzählt ständig, wie andere aus unserem Team wie Gerdine Oscar und die Kinder von Stouss mit uns nach Deutschland reisen. Ich muss sagen, nein Timon, nur wir werden fahren, um Oma und Opa in Deutschland zu besuchen. Dann denkt er Deutschland ist dasselbe wie Goroka … Oh je. Wie kann ich dies einem Dreijährigen, der keine Erinnerungen an ein ’erstes Welt Land’ hat? Er kennt den Hubschrauber ganz gut. und das Buschleben…


Wenn wir in unsere Heimatländer kommen, planen wir jetzt schon, Ausflüge mit der Familie zu machen.
Aber wie kommen die Kinder mit dieser Veränderung zurecht? Wir werden es sehen. Wir werden alle
unsere Freunde vermissen und ’das Zuhause’ hier, und zur gleichen Zeit werden wir sehr glücklich und aufgeregt sein, unsere Familie und Freunde und Unterstützer in allen unseren verschiedenen ’zuhause’ zu sehen. Wir planen ’nach Hause’ zu gehen nach Deutschland, den Faröer, Dänemark und den USA.


Wenn wir darüber sprechen, erinnert es uns nicht an unser ewiges ’zuhause’? Jesus bereitet uns eine
wunderbare bleibende Stätte zu, von der wir noch nicht einmal träumen können. Dann werden wir
wirklich ueberwaelitigt und glücklich sein.

Kategorien: German

1 Kommentar

Elisabeth Buortesch · 16/06/2022 um 4:47 pm

Wir sind gerade mal 10 Tage in Deutschland und ich kann dich soooo gut verstehen. Unser Herr geht mit euch, ihr seid nicht allein. Er weiß was eure Jungs brauchen! Mögt ihr alle tief verwurzelt sein in Gott unserem Vater und den HA aus Seinen Händen nehmen, so wie es kommt ❤️🙏!

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